Mode aus Barock und Rokoko

Barocke Pracht und die wundervollen Roben des Rokoko haben eine ganz eigene Ästhetik, die einfach jeden in ihren Bann zieht. Sowohl die Roben der Damen als auch die Gehröcke der Herren strahlen eine unglaubliche Eleganz aus. Dies gilt sowohl für die aufwendig verzierte Garderobe des Adels als auch die eher schlichte des Bürgertums.

Die Barocke Mode geht ca. von 1650 bis 1720, die des Rokoko dann bis zu französischen Revolution 1789. Die Mode des Rokoko setzt sich gerade bei den Damen noch etwas länger fort. Erst um ca. 1795 wandert die Taille dann auf die typische Höhe für Empirekleider.

Die hier vorgestellten Kleider und Anzüge fallen weitgehend in die Zeit nach 1750. Es ist aber auch möglich, anhand von Bildvorlagen Kleider des Barock und des frühen Rokoko anzufertigen. 

 

Barocke Pracht und die wundervollen Roben des Rokoko haben eine ganz eigene Ästhetik, die einfach jeden in ihren Bann zieht. Sowohl die Roben der Damen als auch die Gehröcke der Herren strahlen... mehr erfahren »
Fenster schließen
Mode aus Barock und Rokoko

Barocke Pracht und die wundervollen Roben des Rokoko haben eine ganz eigene Ästhetik, die einfach jeden in ihren Bann zieht. Sowohl die Roben der Damen als auch die Gehröcke der Herren strahlen eine unglaubliche Eleganz aus. Dies gilt sowohl für die aufwendig verzierte Garderobe des Adels als auch die eher schlichte des Bürgertums.

Die Barocke Mode geht ca. von 1650 bis 1720, die des Rokoko dann bis zu französischen Revolution 1789. Die Mode des Rokoko setzt sich gerade bei den Damen noch etwas länger fort. Erst um ca. 1795 wandert die Taille dann auf die typische Höhe für Empirekleider.

Die hier vorgestellten Kleider und Anzüge fallen weitgehend in die Zeit nach 1750. Es ist aber auch möglich, anhand von Bildvorlagen Kleider des Barock und des frühen Rokoko anzufertigen. 

 

Filter schließen
 
  •  
von bis
2 von 3
Für die Filterung wurden keine Ergebnisse gefunden!
Gehrock Rokoko ab 1750
Gehrock Rokoko ab 1750
Der Gehrock war für den Herren des Rokoko ein unverzichtbares Kleidungsstück. Ohne ließen sich eigentlich nur Handwerker und Bauern bei der Arbeit sehen. Je nach Material und Dekoration kannst du ihn für ganz verschiedene Darstellungen...
ab 305,00 € *
Hüftrolle für Rokoko-Kleidung
Hüftrolle für Rokoko-Kleidung
Die Hüftrolle ist eine gute Ergänzung zu deinen Kleidern des späten Rokoko. Sie gibt den Röcken genau die richtige Menge an Volumen. Und du musst dich nicht mit Poschen oder sogar einem Panier herumquälen. Auf den Bildern 4+5 siehst du...
ab 25,49 € *
schlichter Rock mit Kordelzug
schlichter Rock mit Kordelzug
Dieser Rock ist ein absolutes Universaltalent. Er passt sowohl für LARP und Mittelaltermärkte als auch zur Renaissance oder Rokoko bis hin zum einfachen Kleid der Krinolinenzeit. Der Rock ist gerade geschnitten. Er wird in der Taille mit...
ab 100,00 € *
Piratenhemd Will
Piratenhemd Will
Das Piratenhemd Will basiert auf den Hemden des Rokoko. Es ist ein typisches Piratenhemd mit großem Kragen, Schnürung vorne und Rüschen an den Ärmeln. Der Schnitt ist insgesamt eher weit. Auch für eine Schotten-Gewandung für z.B. LARP...
ab 150,00 € *
Weste frühes Rokoko
Weste frühes Rokoko
Die Weste war im Rokoko unverzichtbarer Teil des Anzugs. Im frühen Rokoko war die Weste meist farblich auf den Gehrock abgestimmt. Es war aber durchaus üblich, die die Vorderseite der Weste aus einem teuren Stoff zu arbeiten, den Rücken...
ab 110,00 € *
Rokoko Robe a l'Anglaise
Robe a l'Anglaise
Eine Robe a l'anglaise mit den charakteristischen festgenähten Falten (en fourreau) im Rücken. Die Robe a l'anglaise wurde in der Zeit von 1770-1790 getragen, in England auch schon früher. Sie besteht aus dem eigentlichem mantelartigen...
ab 420,00 € *
Rokoko Hüftkissen
Rokoko Hüftkissen
Hüftkissen sind eine sehr dezente Möglichkeit, den Kleidern des Rokoko die typische, seitlich ausladende Form zu geben. Sie geben natürlich nur eine geringe seitliche Auslage, stören dafür aber auch nicht. Sie werden an einem Band um die...
ab 30,00 € *
Rokoko Jacke Caraco
Rokoko Jacke Caraco
Ein Caraco ist eine etwa knielange Jacke, die im Rokoko quer durch alle Schichten gerne getragen wurde. Sie ist etwas formeller als die kurzen Jacken aber immer noch praktischer als die vollen Roben. Sie reicht aber nur bis maximal zu...
ab 210,00 € *
Rokoko Schürze
Rokoko Schürze
Schürzen wurden über den gesamten Zeitraum des Rokoko von allen Schichten getragen. Sie unterschieden sich natürlich stark im Material - von schweren Leinenschürzen für die Arbeit über Baumwollschürzen hin zu aufwendig bestickten...
ab 69,00 € *
Rokoko Rock
Rokoko Rock
Rokoko-Rock nach historischem Schnittmuster. Vielseitig einsetzbar für diverse Gelegenheiten im Bereich Rokoko oder auch als Claire Fraser Cosplay Der Rock ist wie für die Zeit typisch lang geschnitten. Du kannst selbst festlegen, ob der...
ab 99,00 € *
kurze Rokoko Jacke Highlands
kurze Rokoko Jacke Highlands
Eine schlichte Jacke ist ein wunderbares Kleidungsstück für deine Rokoko-Garderobe. Du kannst sie immer wieder neu kombinieren und je nach Stoff passt sie auch für alle Schichten. Die Jacke ist immer dann eine gute Wahl, wenn du keinen...
ab 120,00 € *
Weste spätes Rokoko
Weste spätes Rokoko
Die Weste war im Rokoko unverzichtbarer Teil des Anzugs. Sie konnte entweder farblich auf Gehrock und Kniebundhose abgestimmt sein oder als Kontrast vor allem in hellen Farbtönen. Es war auch durchaus üblich, die die Vorderseite der...
ab 135,00 € *
2 von 3

Die Entwicklung der Mode unter Ludwig XIV (Barock)

Die Mode des Barock beginnt um ca. 1650. In den Niederlanden wird die steife Mode der spanischen Renaissance von einer deutlich verspielteren, freieren Mode abgelöst - mit Spitzenkragen, weich fallenden Stoffen und einem tiefen Ausschnitt. Die Farben sind meistens noch dunkel gehalten. Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. wird Frankreich zur bestimmenden Kraft für die Mode der Zeit und bleibt dies auch bis zu französischen Revolution. Die Kleidung wird immer verspielter mit viel Dekoration sowohl für die Damen als auch die Herren. Die französische Vorherrschaft in er Mode wird auch durch die ersten Modemagazine gestützt. 

Ab etwa 1670 wandelt sich vor allem die Herrenmode von verspielt hin zu würdevoll. Es entwickelt sich die grundsätzliche Form des Herrenanzugs, die bis zum Ende des Rokokos erhalten bleibt: Gehrock bzw. Justaucorps, Weste und knielange Hose. Dies wurde mit einem Hemd und einem um den Hals gebundenen Schal vervollständigt. In den nächsten Jahrzehnten änderte sich diese Kleidung nur noch in Details wie der Weite des Gehrocks, der Länge der Weste und der Weite der Hose, die Grundform blieb aber erhalten.

Bei den Damen begann die Mode des Barock mit einer deutlichen Betonung der Taille und einem sehr weiten ovalen Ausschnitt, der auch die Schultern frei ließ. Die Ärmel reichten bis zum Ellenbogen und waren sehr weit, darunter schaut die Spitze des Unterhemdes hervor. Die Betonung von Taille und Busen wurde durch ein verstärktes Mieder - die Schnürbrust - erreicht. Die Röcke waren weit. Aber ca. 1670 wird bei den Damen die Kleidung insgesamt schmaler und höher. Der Rock wird nach hinten gerafft und die Schultern werden bedeckt.
Ab 1710 kommt in der Damenmode wieder der Reifrock auf, zuerst noch rund, später wird er dann zunehmend oval und gerade in der Hofmode immer breiter. Die Robe a la Francaise mit ihren charakterischen Watteaufalten im Rücken entwickelt sich ab ca. 1720 und hält sich bis weit in das Rokoko hinein. 

 

Die Mode im Rokoko

Mit dem Tod von Ludwig XIV. 1715 verlagert sich das Hofleben und damit auch das Zentrum der Mode von Versailles nach Paris. Nicht mehr der König gibt den Ton an sondern einflussreiche Persönlichkeiten der Gesellschaft in ihren Salons. Dies bleibt im wesentlichen noch bis weit über die französische Revolution hinaus so. Die Mode wird insgesamt weniger steif und förmlich. Und sie verändert sich immer schneller.

Im frühen Rokoko von ca. 1720 bis etwa 1750 zeichnet sich sowohl bei Damen als auch Herren die Mode durch einen relativ hohen Verbrauch an Stoff aus - für Hofmode durften diese Stoffe auch gerne mit Gold und Silber gewirkt sein. Rüschen, Schleifen etc. spielen noch keine Rolle. Bei den Damen war die unter den Roben teilweise sichtbare Schnürbrust gerne aufwendig verziert. Alternativ wurde sie unter einem dreieckigen Einsatz, dem Stecker, verborgen. Die Reifröcke erreichen um 1740 ihre größte Ausdehnung.
Bei den Herren wird die Weste immer mehr der Tatsache angepasst, dass der Gehrock durchgehend getragen wurde: der Rücken ist jetzt aus einfachem Leinen und hat eine Schnürung zur Weitenregulierung. Die Schöße der Gehröcke werden dafür bis ca. 1740 immer weiter. 

Die Damenmode ab 1750

Ab ca. 1750 rückt die Taille der Damen deutlich in den Fokus. Sämtliche Kleider werden tailliert gearbeitet, der Kontrast zu den Reifröcken oder Polstern unter den Röcken verstärkt den Effekt einer schmalen Taille noch. Die Stoffe an sich werden schlichter und die Muster kleinteiliger. Auch Streifen sind sehr beliebt. Dafür wird die Kleidung gerne mit Rüschen, Schleifen etc. verziert. Um ca. 1770 kommt zu der Francaise die etwas schlichtere Robe a l'Anglaise in Mode. Hier sind die Rückenfalten schmaler und bis zu Taille festgenäht. Auch hat eine Anglaise in der Regel keinen Einsatz vorne sondern wird in der vorderen Mitte mit Haken und Augen oder Nadeln geschlossen. Die Anglaise normalerweise nicht über einem Reifrock sondern über Polstern getragen. Als alternative Trageweise gab es auch die Robe a la Polonaise, bei der die Röcke hochgerafft wurden. 

Vor allem im Bürgertum wurden neben den langen Roben auch eine Kombination aus Rock und Jacke getragen. Diese Jacken konnten von knapp über der Taille bis hin zu den Knien reichen. Sie lehnten sich im Grundschnitt gerne an die Mode der Zeit an. Im späten Rokoko wurden elegant verzierte Jacken auch wieder von der Oberschicht getragen. 

Eine ganz eigene Art war die von Marie Antoinette populär gemachte Chemise a la Reine. Dabei handelte es sich um ein Kleid aus leichten, weißen Stoffen, das über horizontale Zugbänder an die Figur angepasst wurde. Auch wenn dieses Kleid deutlich bequemer wirkt als andere Moden der Zeit, wurde auch hier eine Schnürbrust unter dem Kleid getragen. 

Die Herrenmode ab 1750

Bei den Herren werden die Rockschöße zunehmend schmaler. Der Gehrock selbst wird ebenfalls schmaler geschnitten, er lässt sich nun vorne nicht mehr zuknöpfen sondern zeigt die darunter getragene Weste. Während bei den Damen Stickereien eher von der Kleidung verschwinden, werden die Westen und Gehröcke der Herren gerne aufwendig bestickt. Die Ärmelaufschläge werden immer kleiner. Dafür bekommt der Gehrock gerne einmal einen kleinen Stehkragen oder auch einen kleine Umlegekragen. Ab ca. 1770 sind Knöpfe und Knopflöcher am Gehrock ein reines Dekorationselement. Sie werden dementsprechend auch gerne aufwendig verziert. 

Die Weste wird immer kürzer. Ab 1760 reicht sie nur noch bis knapp über die Hüfte. Auch zweireihig geknöpfte Westen werden modern. 

Die Hosen der Herren werden zunehmend enger an den Beinen. Da die Weste nun nicht mehr den Hosenschlitz verdeckt, entwickelt sich ein geknöpfter Hosenlatz, ähnlich wie man ihn heute von Lederhosen oder Zimmermannshosen kennt. 

Eine kleine Randbemerkung noch: auch wenn es sowohl blaue Kleidung für Herren gab als auch rosane für Damen, so war im Barock und Rokoko Rot und Rosa doch eine Farbe für die Herren (Rot wie Blut und damit männlich) und Blau die Farbe für die Damen. Dies lässt sich vor allem auf Portraits von Kindern sehr gut feststellen, wo die Söhne häufig ein rotes oder rosanes Band an ihrer Kleidung haben, die Mädchen dagegen ein blaues. 

Deine Rokoko-Gewandung

Wenn du in deiner Rokoko-Gewandung möglichst historisch aussehen möchtest, dann ist es nicht mit der sichtbaren Robe oder dem Gehrock getan. Bei der Gestaltung deiner Gewandung gibt es ein paar Fallstricke, die ich dir gerne zu vermeiden helfe. 

Was trug man im Rokoko eigentlich darunter? 

Wie auch heute gab es natürlich passende Unterkleidung. Zumindest für die Damen war das sogar recht aufwendig. Die unterste Schicht bildete ein Unterhemd mit weitem Ausschnitt und halblangem Arm. Dieses Unterhemd findest du meistens unter dem Begriff Chemise. Meistens war es weiß und aus Stoffen, die sich gut reinigen ließen. Das Unterhemd war nämlich das Kleidungsstück, das am häufigsten gewaschen wurde. Direkt an den Beinen trugen sowohl Damen als auch Herren lange Strümpfe, die knapp unter dem Knie mit einem Strumpfband gehalten wurden. Die nächste Lage war dann ein eher schmal geschnittener Rock, der Anstandsrock. Dieser Rock verhinderte, dass es ungewollte Einblicke gab. Unterhosen gab es nämlich nicht. 
Über Chemise und Anstandsrock kam die Schnürbrust. Die Schnürbrust ist für das richtige Aussehen deiner Robe verantwortlich. Die sorgt dafür, dass das Oberteil wirklich glatt sitzen kann und deine Brust passend geformt wird. Ohne Schnürbrust wirst du (leider) niemals einen wirklich historischen Look erzielen. 
Nach der Schnürbrust wurden eventuelle Rockunterbauten angezogen. Das konnten ein Reifrock (Panier), Poschen, Hüftkissen oder auch Pokissen sein. Darüber kamen dann die Röcke. Je nach Witterung und Kleid konnte das zwischen einem und mehreren Röcken sein. 
Die letzte Schicht war dann das eigentliche Kleid, also z.B. die Francaise oder Anglaise oder auch einfach nur eine kurze Jacke oder ein etwa knielanger Caraco. Die Kleidung wurde dann gerne noch mit einem Tuch für den Ausschnitt (Fichu) und einer Schürze vervollständigt. 

Bei den Herren gab es etwas weniger Schichten. Auch hier kam als unterstes das Hemd. Dieses war gerne sehr lang geschnitten und wurde dann auch als Unterhosenersatz zwischen den Beinen durchgeführt. Ebenso wie die Damen trugen die Herren lange Strümpfe. Über das Hemd wurde die Hose gezogen. Der Hemdkragen wurde gewöhnlich hochgeschlagen und mit einem Halstuch umwickelt. Die Enden des Halstuchs wurden gerne in den Schlitz vorne am Hemd gesteckt. Über das Hemd und die Hose kam dann die Weste und zu guter letzt der Gehrock.