Egal, ob du schon Nähprofi bist oder gerade erst mit dem Nähen anfängst – über kleine Helfer beim Nähen freust du dich bestimmt. Daher habe ich mich einmal hingesetzt und die 14 Näh-Helfer aufgeschrieben, ohne die ich wirklich nicht mehr arbeiten möchte.
Wahrscheinlich sind es sogar mehr, aber ohne die hier geht es gar nicht!
Was ich jetzt mal außen vorlasse, ist die Basis-Ausstattung. Die solltest du zuhause haben. Aber wenn es dich interessiert, kann ich auch gerne nochmal meine Basis-Ausrüstung vorstellen.
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Messwerkzeuge
Ohne genaues Messen wird dein Projekt nichts. Das ist leider so. Manches kannst du noch später korrigieren aber gerade zu kurze Dinge verlängern ist wirklich ein Krampf. Daher sind Messwerkzeuge echte Näh-Helfer, auch wenn sie mit dem eigentlichen Nähen nicht viel zu tun haben.
Maßband
Da ich ja gerne lange Sachen nähe, ist für mich ein 300cm-Maßband ein absolutes Muss! Es ist einfach lästig, wenn ich für die letzten paar cm bei einem langen Kleid dann nochmal das Maßband neu ansetzen muss.
Meins hat auf der einen Seite eine Einteilung in cm, auf der anderen eine in inch. Das ist praktisch, wenn du auch mal nach amerikanischen Anleitungen nähst.
Ich persönlich bin ein großer Freund von Rollmaßen. Das ist aber Geschmackssache.
Patchwork-Lineal
Für gerade Linien in bestimmten Abständen zueinander ist ein Patchwork-Lineal einfach unschlagbar. Durch die Einteilung auf dem Lineal kannst du es super an Stoffkanten oder an der letzten Linie anlegen. Da die Lineale eigentlich immer durchsichtig sind, geht das auch an jeder beliebigen Stelle der Skala.
Für mich hat sich ein Lineal in 60 cm x 15 cm bewährt. Aber es gibt auch andere Maße.
Handmaß
Ein Handmaß gehört für alle, die schon länger nähen, vermutlich zur Basis-Ausstattung. Aber ich möchte es trotzdem erwähnen. Es ist nämlich super praktisch, um z.B. Schnitte zu vergrößern oder zu verkleinern. Oder allgemein bestimmte Abstände anzuzeichen (Nahtzugaben und so). Und immer dann, wenn man kurze gerade Linien braucht.
Wofür es sich eher nicht eignet: Säume umbügeln. Hab ich einmal versucht, führte zum Kauf eines neuen Handmaßes. Die Hitze beim Bügeln ist dann doch zu viel.
Schneiderlineal
Wenn du selbst anfängst, deine Schnitte zu zeichnen oder zu verändern, dann ist ein Schneiderlineal oder Kurvenlineal wirklich grandios. Da sind bestimmte Schwünge schon vorgegeben, so musst du nicht immer frei Hand hoffen, dass es passt.
Für Kurvenlineale gibt es verschiedene Varianten. Entweder einen ganzen Satz von Linealen oder die Variante von Prym, bei der viele Lineale in einem vereint sind. Und auch wenn ich diverse Lineale habe für Kurven, ich nutze doch immer wieder das von Prym am liebsten.
Besonders mag ich da auch den großzügigen rechten Winkel (und ja, irgendwie ist das paradox, dass ich bei einem Lineal für Kurven den rechten Winkel besonders mag… ).
Helfer zum Zuschneiden
Ordentlich zuschneiden hat ebenfalls einen großen Anteil daran, ob dein Projekt nachher gut aussieht und auch alles so passt, wie du dir das vorstellst. Daher ist das erste, was du brauchst, natürlich eine wirklich gute Schere zum Stoffe schneiden. Und auch nur zum Stoffe schneiden. Du darfst sauer sein, wenn sich andere Personen die einfach ausleihen für andere Dinge.
Es gibt aber noch ein paar mehr sinnvolle Näh-Helfer.
Rollschneider und Schneidematte
Da der Rollschneider nur mit einer Schneidematte wirklich Sinn macht, nenne ich das ganze hier als Einheit. Gerade wenn du viele Kleinteile hast oder auch viel gerade Linien, ist der Rollschneider eine echte Hilfe. Auch mehrere Lagen schneiden geht damit super. Die werden dann auch deutlich gleicher als mit der Schere. Besonders bei Jersey liebe ich den Rollschneider. Mein Lieblingsmodell ist von Destyx. Wirklich sehr scharf, liegt gut in der Hand und mit einem echten Klingenschutz. Aber auch die anderen hier genannten sind wirklich gut.
Die Schneidematte brauchst du, damit du dir deinen Untergrund und deinen Rollschneider nicht kaputt machst. Die aufgedruckten Linien zum ausmessen sind aber auch sehr praktisch.
Nebenbei: die Schneidematte solltest du nicht als Unterlage zum Bügeln verwenden. Das ist deutlich zu heiß und du hast am Ende eine Schneidematte, die völlig verformt ist. Am besten lagerst du sie auch liegend, z.B. unterm Bett. Und auch als Bastelunterlage ist sie nur bedingt geeignet. Farbe und Kleber sind nämlich Hindernisse beim ordentlich zuschneiden.
Bei einer Schneidematte lohnt sich für mich nur die große mit 60 x 90 cm. Wenn du aber mehr kleine Sachen machen willst, dann kann auch eine kleinere reichen. Es gibt auch Sets aus Matte und Rollschneider von Prym und Olfa. Es lohnt sich auch, in eine hochwertige Matte zu investieren. Ich nutze meine seit bestimmt 10 Jahren und denke jetzt langsam über ersetzen nach.
Ergonomisches Trennmesser
Trennen. Das mache ich zumindest gefühlt einmal bei jedem größeren Stück. Und ich habe auch etwas Verschleiß an den Trennmessern. Gerade billige Messer sind schnell wieder kaputt. Oder zu stumpf. Oder sorgen für einen Krampf in der Hand, wenn die Strecken länger sind. Oder noch schlimmer, sie verrutschen und schneiden dann zu viel.
Ich habe ein ergonomisches Trennmesser auch für Unsinn gehalten. Bis ich mir eins gegönnt habe. Und aktuell keins habe und es extrem vermisse. Das Messer hat auch deutlich länger gehalten als die billigen Dinger.
Helfer beim Nähen
Jetzt zu dem Teil, der sich wirklich mit dem Nähen beschäftigt. Die Nähfüße lasse ich mal außen vor. Da wird es noch einen Beitrag geben, welche du brauchst und welche einfach Staubfänger sind.
Klemmen statt Nadeln
Das hier gehört auch zu den Dingen, über die ich erstmal gelacht habe. Bis ich welche geschenkt bekommen habe.
Gerade bei empfindlichen Stoffen, sehr rutschigen Stoffen oder auch sehr dicken Stoffen sind die Klemmen eine super Sache. Oder um bei Kiddies mal eben aus ein paar Stoffresten ein Prinzessinnen-Kleid zu improvisieren. Ohne dass du Angst haben musst, dass sie sich gleich in eine Nadel setzen.
Besonders liebe ich sie bei Arbeiten mit Schrägband aller Art, Kunstleder und dicken Wollstoffen.
Wenn die Klemmen auch zu klein sind für dein Projekt, gehen auch die Binder-Clips. Die gibt es nochmal in größer.
Nahtführungshilfe
Immer dann, wenn die Naht besonders exakt sein muss, nutze ich diesen nützlichen Näh-Helfer. Er ist magnetisch, du kannst ihn also einfach auf die Nahtplatte deiner Nähmaschine aufsetzen. Und dann auch sicher sein, dass du wirklich den richtigen Abstand einhälst. Das ist z.B. praktisch, wenn du die Nadel in einer bestimmten Position haben willst und dann einen exakten Abstand brauchst. Oder du mit Stoff bändigen etc schon genug zu tun hast und nicht noch zusätzlich auf die Führungshilfen schauen willst.
Durchziehnadeln
Noch etwas aus der Reihe: eigentlich braucht man es nicht aber es geht so viel einfacher damit.
Zum Durchziehen geht auch eine Sicherheitsnadel. Oder eine Haarklammer. Oder eine Stopfnadel.
Die Durchziehnadeln sind aber für ihren Job gemacht und den machen sie dann auch richtig, richtig gut. Wenn du also häufig Kordeln oder Gummibänder durch Tunnel ziehen musst, solltest du dir welche zulegen.
Wendenadel
Noch eine Spezial-Nadel. Wobei „Nadel“ hier ein echt weiter Begriff ist.
Natürlich kannst du auch mit einem strategisch platzierten Faden einen Träger oder sonstige Stoffschläuche wenden. Aber immer denkt man dann doch nicht dran. Mit der Wendenadel geht das recht fix und deutlich frustfreier als nur mit den Fingern.
Kantenformer
Dieser kleine Helfer ist vom Prinzip her schon mindestens seit dem Mittelalter in Benutzung. Damit kannst du Ecken beim Wenden richtig rausdrücken, Kanten ausstreichen oder auch mal eine Naht platt drücken. Klar, das steht auch alles mit dem strategischen Einsatz von Fingern, Stiften, Scheren etc. Aber das Ergebnis mit dem Kantenformer ist einfach besser und du hast weniger Chancen, das Projekt damit kaputt zu machen. Ich habe meinen wirklich immer direkt griffbereit liegen.
Bügel-Helfer
Das will jetzt bestimmt wieder keiner lesen aber gut gebügelt ist halb genäht. Ist einfach so. Diese Helfer erleichtern es dir, das mit dem Bügeln auch wirklich durchziehen.
Mini-Bügeleisen
Dieser Zwerg hat es wirklich in sich. Das Bügeleisen ist so klein und handlich, dass du damit auch in schwierige Ecken bei deinem Projekt kommst. Und es ist perfekt, um mal eben schnell eine Naht auzubügeln. Wenn nötig hat es sogar eine Dampffunktion. Ich zumindest finde es immer super lästig, für jede einzelne Naht wieder zum Bügelbrett zu laufen. Und dann schiebe ich das gerne mal vor mir her. Und dann muss ich etwas trennen, weil ich es zu lange aufgeschoben habe und die eine Naht dann nicht perfekt sitzt. Oder zumindest habe ich das getan, bis ich diesen Zwerg hatte.
Außerdem kannst du es noch als wirklich gutes Reisebügeleisen nutzen. Meine Schwiegermutter hat es sich allein dafür gekauft. Also ein wirklich vielseitiger Näh-Helfer.
Ärmelbrett
Ja, genau, ein Ärmelbrett. Oder auch ein Mini-Bügelbrett. Früher gab es das in jedem Haushalt, inzwischen sind die echt schwierig zu kriegen.
Mit dem Ärmelbrett kannst du nicht nur an engen Stellen noch ordentlich bügeln. Du kannst es auch super als Mini-Bügelbrett nutzen, um zusammen mit dem Mini-Bügeleisen direkt an deinem Nähplatz mal eben kurze Nähte auszubügeln. Damit sparst du durchaus Zeit, bist (hoffentlich) motivierter zum Bügeln und dein Projekt sieht am Ende auch besser aus.
Ach ja, für Hemdenärmel oder Blusenärmel kannst du es natürlich auch nutzen.
Bezugsquellen für Näh-Helfer abseits von Amazon
Natürlich gibt es auch viele Näh-Shops abseits von Amazon, die die ganzen hier genannten Sachen anbieten. Nur häufig nicht in dieser Auswahl. Zwei Händler, die ich empfehlen kann, sind:
Schreib mir doch in die Kommentare, auf was du beim nähen nicht verzichten magst. Bestimmt sind da noch gute Tipps dabei. Und ich freue mich immer, wenn ich einen neuen praktischen Helfer entdecke.
Würde dich eigentlich auch eine Liste mit Dingen interessieren, die man sich echt sparen kann?
Und die passende Nähmaschine?
Wenn du noch auf der Suche nach einer günstigen Nähmaschine bist, schau doch mal in meinen Post über Nähmaschinen für Näh-Anfänger.
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